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RENNRODEL

Rennrodeln: Dajana Eitberger und Felix Loch starten mit Bahnrekorden in die WM-Saison

• Erste Selektionsrennen in Oberhof und am Königssee

Berchtesgaden (bsd/23.10.2018) Mit intensiven Trainingstagen und je einem von vier Selektionsrennen sind die Rennrodler des BSD vergangene Woche auf den frisch vereisten Bahnen in Oberhof und am Königssee in die WM-Saison gestartet. Im Einzel blieben Dajana Eitberger und Felix Loch gleich im ersten Lauf in Oberhof unter den alten Bahnrekorden.

Im ersten Selektionsrennen der Damen, das am 16. Oktober in Oberhof ausgetragen wurde, setzte sich Dajana Eitberger auf ihrer Heimbahn durch und siegte knapp vor Doppel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (+ 0,007 Sek.) und Tatjana Hüfner (+0,014 Sek.). Beim zweiten Selektionsrennen am vergangenen Samstag am Königssee sorgte Julia Taubitz für eine Überraschung: Die 22jährige fand in beiden Läufen die beste Linie und gewann das Rennen vor Natalie Geisenberger (+ 0,082 Sek.) und Tatjana Hüfner (+ 0,204 Sek.). Als olympische Medaillengewinnerinnen sind sowohl Eitberger als auch Geisenberger bereits für den Ende November beginnenden FIL Viessmann Weltcup nominiert.

Bei den Herren wechselten sich Felix Loch und Chris Eißler bei den ersten beiden Selektionsrennen an der Spitze ab. Während Loch das Rennen in Oberhof für sich entschied, vor Eißler (+ 0,373 Sek.) und Max Langenhan (+ 0,503 Sek.), setzte sich Eißler am Königssee durch und gewann denkbar knapp vor Loch (+ 0,005 Sek.) und Ralf Palik (+ 0,050 Sek.). Als Olympiadritter ist Johannes Ludwig als einziger der Herren bereits für den Weltcup gesetzt.

Cheftrainer Norbert Loch war insgesamt sehr zufrieden. Bei sehr guten äußeren Bedingungen blieben Dajana Eitberger und Felix Loch gleich im ersten Lauf in Oberhof unter den alten Bahnrekorden. „Es ist natürlich ganz stark, dass beide im Herbst schon solche Zeiten fahren können, aber das ist zu der Zeit auch wirklich nur in Oberhof möglich“, erklärt Norbert Loch begeistert. „Herausstellen möchte ich an dieser Stelle die Leistungen von Chris Eißler und Julia Taubitz. Der Chris – Respekt – ist sehr gut unterwegs, und mit Platz zwei in Oberhof und dem Sieg am Samstag bin ich sehr zufrieden mit ihm. Auch Julia Taubitz konnte am Samstag den großen Damen Paroli bieten und mit ihrem Sieg ein Zeichen setzen.“

Im Doppelsitzer fahren die Doppel-Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Toni Eggert und Sascha Benecken in einer Liga für sich. Sie entschieden beide Rennen für sich und siegten jeweils vor Geueke/Gamm und Semmler/Pfeiffer. Das Gold-Doppel ist wie Eggert/Benecken für den Weltcup gesetzt.
 
„Wir haben im Trainerstab gemeinsam entschieden, dass wir mit sechs Herren und fünf Damen in die jetzt anstehenden internationalen Trainingslager fahren, wo ich neben den vier etablierten Herren auch die beiden jungen Athleten Christian Paffe und Max Langenhan mitnehme. Bei den Damen wird Jessica Tiebel die vier etablierten Weltcup-Damen begleiten“, erklärt Norbert Loch. „Beim Doppel bleibt es bei Wendl/Arlt und Geueke/Gamm, weil die beiden jungen Doppel keine überzeugende Anschlussleistung erbracht haben.“

In den nächsten Tagen trainieren die Athleten an ihren Stützpunkten, bevor sie am Freitag gemeinsam zu den Übersee-Trainingslagern nach Whistler (CAN) und Lake Placid (USA) aufbrechen. Die Selektionsrennen drei und vier werden am 16. und 18. November 2018 im Rahmen der Deutschen Meisterschaft in der Veltins Eisarena in Winterberg ausgetragen.

TONI EGGERT FÄLLT NACH TRAININGSUNFALL VERLETZUNGSBEDINGT AUS

Berchtesgaden (bsd/16.10.2018). Toni Eggert, Olympia-Bronzemedaillengewinner mit Sascha Benecken im Herren Doppelsitzer von PyeongChang, fällt nach einem Trainingsunfall für unbestimmte Zeit aus. Der 30jährige Ilsenburger ist bei einer Trainingsfahrt auf der Rennschlitten- und Bobbahn Oberhof an der Ausfahrt der Kurve 14 gestürzt und mit dem rechten Unterschenkel dabei so an die Bande gestoßen, dass er sich einen Bruch im Wadenbein zugezogen hat.

Eine Untersuchung im Klinikum Suhl hat ergeben, dass es sich bei der Verletzung um einen offenen Bruch handelt, der sich aber gut versorgen ließ. Eggert wird voraussichtlich sechs bis acht Wochen ausfallen.

Der BSD wünscht gute Besserung und eine rasche Genesung!

Deutsche Sporthilfe verabschiedet Julian von Schleinitz und unterstützt ihn beim Start ins Berufsleben

• Symbolische Staffelübergabe für Übergang in berufliche Karriere
• Weitere Unterstützung durch Mentorenprogramm der Initiative „Sprungbrett Zukunft“

Berchtesgaden (bsd, Sporthilfe/12.10.2018) Mit einer symbolischen Staffelübergabe erfuhren vergangenen Samstag zahlreiche deutsche Top-Athleten zum Ende ihrer leistungssportlichen Karriere noch einmal eine besondere Aufmerksamkeit, darunter Rennrodler Julian von Schleinitz, der im März offiziell vom Leistungssport zurückgetreten ist. Die Deutsche Sporthilfe würdigte im Rahmen der Ehrung der „Juniorsportler des Jahres“ in der Sportstadt Düsseldorf gemeinsam mit der DFL Stiftung deren herausragende Leistungen der vergangenen Jahre und überreichte allen einen Staffelstab als Symbol für den Übergang in ihre zweite, die berufliche Karriere.

„Wir wollen diesen großartigen Athleten noch einmal ,Danke' sagen für die vielen Jahre harten Trainings voller Entbehrungen, die sie auf sich genommen haben, um uns bei den großen Wettkämpfen zu begeistern“, ist Michael Ilgner, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Sporthilfe, diese Würdigung ein wichtiges Anliegen. Er betonte: „Mit dem Ende der leistungssportlichen Karriere endet die Sporthilfe-Unterstützung für diese verdienten Athleten nicht. Wir wollen im Sinne des Miteinanders den Kontakt aufrecht halten, für den potentialgerechten Berufseinstieg und dafür, diese Vorbilder auch für die nächste Generation in der Sportfamilie wissen.“

Julian von Schleinitz erhielt in seiner 15jährigen Leistungssportkarriere ziemlich genau zehn Jahre Unterstützung seitens der Deutschen Sporthilfe und kann im Rahmen der Initiative „Sprungbrett Zukunft“ weiter auf ihre Unterstützung zählen. Der 26-jährige Berchtesgadener gewann insgesamt sechs Mal Gold bei Juniorenweltmeisterschaften und feierte mit Platz drei gleich bei seinem ersten Weltcupstart 2010 in Winterberg seinen ersten Weltcup-Podestplatz. Neben dem Leistungssport studierte er und ließ seine Fachkenntnis im Schlittenbau-Bereich mit einfließen: Nach dem Bachelor in Ingenieurswissenschaften absolvierte Schleinitz erfolgreich das englischsprachige Masterstudium „Chemistry and Physics of Materials“ an der Universität Salzburg. In seiner Masterarbeit ging es um die Untersuchung und Simulation von Reibung zwischen einer Rodelschiene und Eis im Rennrodelsport.

Die Sporthilfe bietet allen aktuellen und ehemaligen Athleten im Rahmen der Initiative „Sprungbrett Zukunft“ Hilfe beim Berufseinstieg. Spezielle Förderprogramme, wie das „BMI Sprungbrett“ und das Deutsche Bank Sport-Stipendium, greifen auch nach Ende der Sportkarriere. Im Sportlernetzwerk emadeus können Athleten auch über den Leistungssport hinaus mit der Sporthilfe verbunden bleiben. Im Mentorenprogramm beispielsweise, an dem auch Julian von Schleinitz teilnimmt, werden Entscheider aus der Wirtschaft zu mehrjährigen Begleitern und „Türöffnern“ für die jungen Athleten. Sie beraten und unterstützen bei der Berufswahl, beim Sammeln von Praxiserfahrung und beim Berufseinstieg.

„Mein Mentor ist Marco Lessacher, Geschäftsführer der BMW Bank Austria. Er hat mir letztes Jahr ein Praktikum vermittelt und mir auch bei meiner jetzigen Promotionsstelle bei BMW geholfen“, erzählt Julian von Schleinitz begeistert. „Es ist für mich sehr interessant, mit jemandem, der nicht aus dem Leistungssport kommt, über meine berufliche Zukunft und Karriere zu sprechen.“ Der 26-jährige Berchtesgadener promoviert derzeit bei BMW Motorsport im Bereich „Fahrstilbewertung im fahrdynamischen Grenzbereich von Rennfahrzeugen“ und wird dabei von Prof. Andreas Schröder aus dem Bereich Datascience der Universität Salzburg betreut.


Rennrodeln: Drei Fragen an … Dajana Eitberger

• Interview mit Rennrodlerin Dajana Eitberger, Silbermedaillengewinnerin von PyeongChang

Berchtesgaden (bsd/03.10.2018) „Ich habe es geschafft, hierher zu kommen, habe hart an meiner Performance und mit Rückschlägen gekämpft in den letzten Jahren, habe meine zwei Wettkampftage absolviert, und jetzt kann ich eineinhalb Wochen hier so richtig die Sau rauslassen und feiern.“ Mit diesem Statement sorgte die 27-jährige Rennrodlerin Dajana Eitberger nach ihrem Silbermedaillengewinn bei den Olympischen Spielen in PyeongChang bei den wartenden Journalisten sicher für das ein oder andere Schmunzeln. Bei ihren ersten Spielen konnte sich die gebürtige Ilmenauerin sogleich ihr erstes olympisches Edelmetall sichern und krönte damit die überragende Saison 2017/18, in der sie zudem Zweite im Gesamtweltcup geworden war.

Wie war die Zeit nach den Olympischen Spielen in PyeongChang für dich? War es stressiger oder war der Druck einfach mal weg?

Wir hatten in der Tat sehr viele Empfänge und Pressetermine. Trotzdem habe ich mir nach den Spielen das erste Mal seit vier Jahren direkt nach der Saison einen Monat Zeit genommen, gar nichts zu machen. Bei mir war richtig die Luft raus. Wir hatten nach den Spielen noch ein Trainingslager in La Plagne, das ich noch gut überstanden habe. Danach ist der Druck abgefallen. Ich war mit meiner besten Freundin auf Hawaii, habe dort Kraft getankt und auch ein bisschen den „Aloha Spirit“ mitgenommen.
 

Nach dem Sommerrodel Cup in Ilmenau und dem Startlehrgang am Königssee geht es schon langsam wieder Richtung Saison. Wie fühlst du dich?

Ich habe schon den ganzen Sommer das Gefühl, dass ich in der Form meines Lebens bin. Ich hatte ja letztes Jahr Probleme mit meiner Schulter, die sind jetzt weg. Ich fühle mich richtig gut und habe mich auf die neue Saison sehr gut vorbereitet. Ich freue mich schon sehr darauf, das erste Mal wieder aufs Eis zu gehen und dass die Wettkämpfe wieder losgehen. Ich kann es kaum erwarten und fiebere schon auf Ende November hin, wenn in Innsbruck/Igls die Weltcups starten.

Was ist dein nächstes großes Ziel?

Im Prinzip habe ich zwei Ziele: Es wäre überragend für mich, bei den heimischen Europameisterschaften in Oberhof eine Medaille zu gewinnen. Bei der WM in Winterberg liebäugle ich auch mittlerweile mit einer Medaille, und zwar nicht im Sprint, sondern in der olympischen Disziplin. Ich möchte dort richtig angreifen und zwei saubere Läufe schaffen. Es geht sehr viel über den Start, deswegen bin ich froh, dass wir dieses Jahr sehr gut dafür trainiert und an der Technik gefeilt haben. Ich bin sehr guter Dinge und überzeugt davon, dass in diesem Winter richtig viel geht.

Rennrodeln: Start- und Konditionslehrgang am Königssee

Königssee (bsd/24.09.2018) Für die Rennrodler stand in den vergangenen zwei Wochen der zweite Start- und Konditionslehrgang der neuen Saison auf dem Plan. Vom 10. bis 22. September absolvierte das deutsche Rennrodelteam ein vielfältiges Programm und startet nun top vorbereitet in die Selektionsrennen.

Bei den Herren Einsitzern waren neben dem Olympiakader, bestehend aus Felix Loch, Johannes Ludwig und Ralf Palik, auch die Youngsters Max Langenhan, Christian Paffe, Sebastian Bley, Chris Eißler und Markus Hummer beim Lehrgang mit dabei. Besonders Max Langenhan, zweifacher Juniorenweltmeister, hatte laut Bundesstützpunkttrainer Patric Leitner sehr gute Startzeiten zu verzeichnen. „Insgesamt waren wir mit den Leistungen der Herren sehr zufrieden – der Olympiakader ist bereits auf einem sehr hohen Niveau. Unser Ziel wird es sein, die Junioren ganz nach vorne zu bringen und die Lücke zu schließen“, so Patric Leitner.

Anschließend stand der Lehrgang der Doppelsitzer auf dem Programm. Hier waren Tobias Wendl und Tobias Arlt, Robin Geueke und David Gamm, Nico Semmler und Johannes Pfeifer sowie Florian Löffler und Florian Berkes am Königssee mit dabei. Das Duo Toni Eggert und Sascha Benecken konnte aufgrund einer Verletzung von Benecken nicht daran teilnehmen. „Bei den Doppelsitzern hat sich Wendl/Arlt in sehr guter Form präsentiert und den Startbahnrekord einfahren können. Mit Geueke/Gamm haben wir ein weiteres Duo mit viel Potential, und auch die anderen beiden Doppel konnten persönliche Bestzeiten fahren“, analysiert Leitner die Leistungen der vier Doppelsitzer.

Beim abschließenden Lehrgang der Damen waren Natalie Geisenberger, Tatjana Hüfner, Dajana Eitberger, Julia Taubitz und Jessica Tiebel mit dabei. „Bei den Damen war besonders die Geschlossenheit innerhalb des Teams richtig super. Natalie, Tatjana, Dajana und Julia waren auf einem beinahe identischen Niveau – diese Vier lagen alle nur zwei, drei Hundertstel auseinander. Auch die Anschlussleistungen von unserer Juniorin Jessica Tiebel waren sehr gut. Das stimmt uns sehr positiv für die Zukunft. Von unserem Damenteam können wir in der neuen Saison sehr viel erwarten“, so Patric Leitner.

Als Rahmenprogramm standen Wanderungen zum Purtschellerhaus, Bogenschießen sowie ein Besuch im Soccerpark Salzburg auf dem Plan.

„Es war ein sehr gelungener Startlehrgang am Königssee. Das Trainerteam hat sehr gut zusammengearbeitet, und auch die Zusammenarbeit mit Uli Fietkau vom OSP hat wunderbar funktioniert“, freut sich Leitner über den zweiten Startlehrgang in Berchtesgaden und legt den Fokus bereits auf die kommende Saison: „Ich denke, dass wir kurz vor Saisonbeginn bei dem ein oder anderen noch etwas entdeckt haben, das ihn nach vorne bringen kann. Jetzt sind wir heiß auf Eis.“

Rennrodeln: Drei Fragen an … Johannes Ludwig

• Interview mit Rennrodler Johannes Ludwig, Gold- und Bronzemedaillengewinner von PyeongChang

Berchtesgaden (bsd/21.09.2018) Der 32-jährige Oberhofer Johannes Ludwig war bei den Olympischen Winterspielen 2018 in PyeongChang der Überraschungs-Medaillengewinner bei den Rennrodel-Wettkämpfen: Mit der Bronzemedaille im Herren Einsitzer und der darauffolgenden Goldmedaille im Team-Bewerb (zusammen mit Natalie Geisenberger und dem Duo Tobias Wendl/Tobias Arlt) überzeugte der zweifache Familienvater mit vier starken Läufen und sicherte sich damit den größten Erfolg seiner bisherigen Rennrodel-Karriere. Seine nächsten sportlichen Ziele sind die Rennrodel-WM 2019 in Winterberg sowie die Europameisterschaften im heimischen Oberhof.

Vor ein paar Wochen fand der Sommerrodel Cup in Ilmenau statt. Wie war es für dich, nach den Spielen in PyeongChang bzw. nach der Sommerpause das erste Mal wieder „Wettkampfluft“ zu schnuppern?

Der Sommerrodel Cup in Ilmenau ist zwar eher ein „Spaßwettkampf“, aber es herrscht jedes Jahr immer wieder eine nette Atmosphäre. Es war für mich persönlich eine sehr schöne Veranstaltung, da ich als Thüringer Olympiamedaillengewinner im Fokus gestanden bin und mir alle, die ich nach den Spielen bis dahin noch nicht gesehen hatte, noch gratuliert haben. Es war allerdings etwas ärgerlich, dass ich gegen meinen jetzigen Trainer Andi Langenhan „verloren“ habe. Da hat er noch einmal gezeigt, was er draufhat.

Du hattest nach den Spielen ein kleines Motivationstief. Wie hast du es geschafft, das Tief zu überwinden bzw. wie lange hat es gedauert?

Es hat schon eine Weile gedauert. Die Spiele waren doch sehr anstrengend, und als die Anspannung nachgelassen hat und all die Pressetermine zu absolvieren waren, habe ich mich dazu entschieden, den Trainingsbeginn bewusst auf Mai statt auf den April zu verschieben. Die Zeit habe ich einfach gebraucht. Als ich im Mai dann wieder ins Training eingestiegen bin, war es immer noch relativ schwierig. Nach einer Woche hat es mir dann aber wieder Freude bereitet und ich konnte mich wieder motivieren. Nach einigen Wochen kam ich dann wieder vollständig in den Trainingsalltag rein.
Für die neue Saison habe ich mir neue Ziele gesteckt, das ist immer sehr wichtig – unter anderem die Rennrodel-WM in Winterberg, bei der ich gerne einen Einzeltitel gewinnen würde. Für mich als Thüringer sind auch die Europameisterschaften in Oberhof ein weiteres Highlight in der kommenden Saison, bei denen ich auch gerne aufs Podium fahren will.

Am 23. September startet der „Club der Besten“ der Deutschen Sporthilfe in Andalusien. Du bist dieses Jahr das zweite Mal mit dabei – was steht für dich auf dem Programm?

Ich werde mit meiner Familie nach Andalusien fahren und mir nochmal eine Woche Auszeit gönnen. Man kann das Programm recht individuell gestalten: Jeden Tag gibt es eine Challenge, an der man teilnehmen kann und bei der es auch etwas zu gewinnen gibt. Ich werde sicher an der ein oder anderen Challenge teilnehmen, aber zwischendurch auch Strandtage mit der Familie genießen. Es ist auf jeden Fall immer wieder eine super Veranstaltung und ich freue mich, dass ich dieses Jahr wieder eingeladen worden bin.

Rennrodeln: FIL-Workshop für Jugend Damen Doppelsitzer in BSD-Werkstatt

Berchtesgaden (bsd/21.09.2018) Am 21. und 22. September 2018 findet in den Werkstätten der BSD-Geschäftsstelle in Berchtesgaden ein Workshop des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) statt, im Rahmen dessen der neue Einheitsschlitten der Jugend Damen Doppelsitzer vorgestellt wird.

Christian Eigentler, seit der Saison 2014/15 Technischer Direktor für Kunstbahnen der FIL, wird in dem zweitägigen Workshop den anwesenden Nationen-Vertretern die Bauweise des Schlittens genauestens erklären sowie die Grundlagen für den Eigengebrauch darstellen.

Der Prototyp des Einheitsschlittens wurde bereits im Frühjahr getestet. Im Rahmen der Auslieferung wird nun gezeigt, wie die Schlitten zusammengebaut bzw. wie die Grundeinstellungen gemacht werden, damit alle Nationen damit fahren können.

Für Rennrodel-Cheftrainer Norbert Loch ist der FIL-Workshop für die neue Disziplin der Damen Doppelsitzer eine sehr wichtige Veranstaltung: „In Vorbereitung auf die Youth Olympic Games, die 2020 im schweizerischen Lausanne stattfinden werden, ist es ausschlaggebend, dass den Nationen eine Einweisung für unseren neuen Einheitsschlitten für die Damen Doppelsitzer gegeben wird. Das unterstützt der BSD zu hundert Prozent, indem der Verband unter anderem für die beiden Workshop-Tage seine Werkstätten zur Verfügung stellt.“

Rennrodeln: Max Langenhan als „Juniorsportler des Jahres“ nominiert

• Deutsche Sporthilfe sucht Juniorsportler des Jahres 2018
• Online-Voting noch bis 27. September möglich

Berchtesgaden (bsd/18.09.2018) Die Deutsche Sporthilfe sucht auch 2018 wieder den Juniorsportler des Jahres – seit mittlerweile 39 Jahren vergibt die Sporthilfe diese Auszeichnung und ehrt damit Nachwuchsathletinnen und -Athleten, die mit herausragenden sportlichen Leistungen aufgezeigt haben. Dieses Jahr gehört Rennrodler Max Langenhan zu einem der fünf Nominierten.

Der 19-jährige Thüringer dominierte in der vergangenen Saison mit zehn von zehn möglichen Siegen mit beeindruckender Souveränität den Juniorenweltcup und startete als Favorit in die Juniorenweltmeisterschaften in Altenberg. Mit seiner ausgeprägten Nervenstärke konnte er seiner Rolle gerecht werden und holte sich die Goldmedaille sowohl im Einzel- als auch im Teamwettbewerb.

Über die Nominierung hat sich Langenhan sehr gefreut: „Es bedeutet mir sehr viel, vor allem da ich der einzige Athlet des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland bin, der nominiert wurde. Es gibt sehr viele Athletinnen und Athleten aus dem Verband, die diese Ehrung auch verdient hätten. Es ist ein riesengroßer Erfolg, unter den Top 5 zu sein und somit auch zu der Veranstaltung in Düsseldorf eingeladen zu werden. Sollte ich den Titel gewinnen, gilt mein Dank auf jeden Fall meiner Familie und meinen Trainern, die mich in den letzten Jahren begleitet und unterstützt haben. Diese Auszeichnung würde auch das ganze Team, das hinter mir steht, auszeichnen und für all die Arbeit in den letzten Jahren ehren. Das ist etwas, das mir sehr am Herzen liegt.“

Hier gehts zum offiziellen Kandidatenvideo von Max Langenhan:

https://www.youtube.com/watch?v=eigYoX-yIIs


Neben Max Langenhan wurden Philipp Loewe (Segeln), Lea-Jasmin Riecke (Weitsprung), Aileen Rösler (Trampolin) und Constantin Schmidt (Skispringen) für die Wahl zum Juniorsportler des Jahres 2018 nominiert.

Bis zum 27. September können Sport-Fans unter folgendem Link noch abstimmen:

https://www.juniorsportlerdesjahres.de/?L=0 

 

Rennrodeln: Drei Fragen an … Tobias Wendl und Tobias Arlt

• Interview mit den Berchtesgadener „Gold-Tobis“, vierfache Olympiasieger im Doppelsitzer

Berchtesgaden (bsd/11.09.2018) Mit insgesamt vier olympischen Goldmedaillen sind die bayerischen Rennrodler Tobias Wendl und Tobias Arlt das international erfolgreichste Doppelsitzer-Duo der Rennrodel-Geschichte. Als „Bayernexpress“ sind die beiden „Tobis“, wie sie meistens genannt werden, in der internationalen Rennrodel-Elite bekannt und fahren seit über zehn Jahren in der Weltspitze mit. Acht Weltmeister- und zwei Vizeweltmeistertitel sowie vier Gesamtweltcupsiege gehören ebenfalls zu ihrem beeindruckenden Erfolgsrepertoire. Für die neue Saison 2018/19 haben sich die Beiden wieder Einiges vorgenommen.

Wie sieht euer Tagesablauf im Sommer bzw. im Herbst aus?

Tobias Arlt: Ich stehe wie auch im Winter früh auf und bringe anschließend meine beiden Töchter zum Kindergarten. Von 9.00 bis 11.00/11.30 Uhr haben wir Training, dann fahre ich wieder heim zum Mittagessen mit meiner Familie. Nachmittags um ca. 15 Uhr steht erneut Training auf dem Programm, danach gehen wir meistens noch in die Werkstatt. Mein Tag ist auch im Sommer sehr gut ausgefüllt.

Tobias Wendl: Bei mir läuft es ähnlich ab, nur dass ich morgens keine Kinder zum Kindergarten bringe, sondern mit meinem Hund Gassi gehe. Ansonsten unterscheidet sich mein Tagesablauf nicht sehr von Tobis Programm. Manchmal gehen wir vor dem Vormittagstraining noch in die Werkstatt, wenn etwas vorbereitet werden muss. Und zwischen den Trainingseinheiten haben wir oftmals auch Physio-Termine für die Regeneration.

Was sind eure nächsten großen Ziele?

Beide: Wir haben uns vorgenommen, dieses Jahr in eine Saison zu starten, in der wir von Anfang an kontinuierlich auf einem hohen Niveau fahren und uns nicht wie im letzten Winter erst von Rennen zu Rennen steigern. Wir haben in diesem Sommer einiges an Material getestet und hoffen, dass wir in der neuen Saison auf einem stetig hohen Niveau fahren werden. Den nächsten „Vier-Jahres-Zyklus“ haben wir natürlich auch schon im Hinterkopf.

Uns persönlich ist es zudem sehr wichtig, dass wir gesund bleiben, unsere Heimat und all jene, die uns in den letzten Jahren unterstützt und gefördert haben, nicht zu vergessen und uns für die Familie immer Zeit zu nehmen.

Verbringt ihr die Sommermonate lieber mal getrennt oder seid ihr auch da eher zu zweit unterwegs?

Tobias Wendl: Im Training lässt es sich nicht verhindern, dass wir zusammen unterwegs sind. In diesem Sommer waren wir außerdem zusammen auf Mallorca auf Trainingslager. Das Trainingslager haben wir uns selbst organisiert, da wir einen Ortswechsel brauchten. Wir waren zwar auf einer „Urlaubsinsel“, haben aber hauptsächlich trainiert: Wir waren klettern, biken und beim Berggehen. Früher waren wir öfters auch zusammen im Urlaub, aber Tobi fährt jetzt doch eher mit seiner Familie weg. Die Zeiten ändern sich halt.

Tobias Arlt: Aber auch wenn wir getrennt unterwegs sind, telefonieren wir mindestens einmal in der Woche miteinander, um uns auf dem Laufenden zu halten. In unserer Disziplin sind gegenseitiges Vertrauen sowie ein stetiger Austausch einfach sehr wichtig, um erfolgreich zu sein.

Rennrodeln: Schweizer Rodlerin Martina Kocher verkündet Karriereende

• Rücktritt nach 20 Jahren im Leistungssport
• Jahrelange starke Integration im deutschen Rodelteam
• Neue Ziele als Lehrerin im sozialen Bereich

Berchtesgaden (bsd/05.09.2018) Für die Schweizer Rennrodlerin Martina Kocher war die olympische Saison 2017/18 die letzte ihrer eindrucksvollen Karriere als Wintersportlerin: Vor ein paar Tagen verkündete die 33-jährige Bernerin ihren offiziellen Rücktritt und beendete damit eine Rennrodel-Karriere, die in der Schweiz einen einzigartigen Stellenwert innehatte.

Mit drei WM-Medaillen ist Martina Kocher die erfolgreichste Rennrodlerin ihres Heimatlandes. Im Jahr 2006 wurde sie bei der Rennrodel-WM am Königssee die erste Sprint-Weltmeisterin der FIL-Rennrodel-Geschichte und komplettierte ihren Erfolg am nächsten Tag mit der Silbermedaille in der olympischen Disziplin der Damen Einsitzer.

Ein Jahr später gewann sie ihren dritten Titel bei den Weltmeisterschaften in Innsbruck/Igls und sicherte sich im Sprint ihre zweite Silbermedaille. Im Interview mit der Berner Zeitung war der Gewinn ihrer dritten WM-Medaille die noch wertvollere Leistung als die ersten beiden: „Ich konnte den WM-Titel von 2016 mit Silber an der folgenden Weltmeisterschaft bestätigen.“

In insgesamt 14 Weltcupsaisonen schaffte sie es hingegen nicht einmal auf das Podest: „Ich war einige Male nahe dran am Podest, schade, hat es nicht geklappt. Aber die Weltcuprennen waren für mich immer nur Mittel zum Zweck, gar nicht so relevant. Der Fokus galt den Titelkämpfen.“

Martina Kocher nahm an insgesamt vier Olympischen Winterspielen teil – beginnend 2006 in Turin, 2010 in Vancouver, 2014 in Sochi und ihre letzten Spiele 2018 in PyeongChang. Ihre beste Platzierung erzielte sie mit dem 7. Platz bei den Spielen in Vancouver. In Turin und Sochi wurde sie beide Male Neunte, die Spiele in Südkorea beendete sie mit dem elften Platz.

Als neues berufliches Ziel hat sich Martina Kocher für eine Arbeit im sozialen Bereich entschieden – als Lehrerin wird es in ihrem Job darum gehen, „Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren wieder fit für die Gesellschaft zu machen. Ich bin nicht eine gewöhnliche Lehrerin, vielmehr Betreuerin, Coach, Erzieherin.“

Seit Mitte der 90er Jahre gibt es zwischen dem Bob- und Schlittenverband für Deutschland e. V. und dem Schweizer Rennrodelverband „Swiss Sliding“ eine Kooperation, von der besonders Martina Kocher stark profitierte, da sie als einzige Schweizer Rennrodlerin im deutschen Team mittrainieren und innerhalb der erfolgreichen Mannschaft an ihren sportlichen Fähigkeiten feilen konnte.

Thomas Schwab, Vorstandsvorsitzender des BSD, war bei Kochers ersten Olympischen Winterspielen 2006 in Turin deutscher Bundestrainer und integrierte die damals 20-Jährige in seine Mannschaft. Für die weitere Zukunft wünscht Thomas Schwab ihr viel Erfolg: „Das deutsche Trainerteam kann zusammen mit Martina sehr stolz sein, wenn man resümiert, was sie alles zusammen erreicht haben. Die Kooperation mit dem Schweizer Verband ist beispielhaft und zeigt, was in unserem Sport möglich ist. Wir wünschen Martina für ihre weitere berufliche und persönliche Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg. Wir freuen uns, wenn wir sie auch in Zukunft an einer unserer Wettkampfstrecken begrüßen dürfen.“

Zitatquellen: Rindlisbacher, Philipp: „Es ist Zeit für ein neues Leben“, https://www.bernerzeitung.ch/sport/weitere/Es-ist-Zeit-fuer-ein-neues-Leben/story/21344025 (29.08.2018)