----------------- DER
RENNRODEL
SPORT


Der ----
Beginn

 

 


Der Schlitten stellt in seiner ursprünglichen Form eines der ältesten Fahr- und Transportmittel in der Geschichte dar. Alte Überlieferungen berichten schon von den Ägyptern, die beim Bau der Pyramiden die mächtigen Steinkolosse mit schlittenähnlichen Geräten fortbewegten.

Im Jahr 1522 wurde im Trachtenbuch von Veit Conrad Schwarz das erste Mal vom „Rodeln“ gesprochen. Weiter sind auf Abbildungen aus der Renaissance- und Barockzeit kostbar verzierte Pferdeschlitten zu sehen, und in der Epoche des Biedermeier schob der galante Kavalier seine Dame auf einem „Stuhlschlitten“ über das Eis.

Im 17. Jahrhundert entstanden in Russland in der Gegend um Sankt Petersburg und in Moskau sogenannte „Russische Berge“.


Bei winterlichen Temperaturen wurden Rampen aus Holz mit Schnee und Eis bedeckt, sodass auf den künstlichen „Bergen“ heruntergerutscht werden konnte. Als Schlitten wurden zunächst Eisblöcke benutzt, auf denen ein Sitz für die Fahrer befestigt war. Die Bahnen waren vor allem unter der reicheren Bevölkerung und bei Adligen beliebt.

Seit dem 18. Jahrhundert diente der Lastschlitten vor allem in den nördlichen Ländern und im Alpenraum als Arbeits- und Transporthilfe. Damals nutzten die Holzfäller den sogenannten „Hörnerschlitten“, um schwere Lasten von den Bergen ins Tal hinunterzufahren.



Als Sportgerät gewann der Schlitten erst im 19. Jahrhundert zunehmend an Popularität. Das erste Schlittenrennen mit internationaler Beteiligung ereignete sich am 12. Februar 1883 im schweizerischen Davos.

Um die Jahrhundertwende erfuhr der Rodelsport auch in Österreich und in Deutschland seinen großen Aufschwung. Im Jahr 1913 wurde in Dresden der Internationale Schlittensportverband (ISV) gegründet und ein Jahr später war die Kunstrodelbahn bei Reichenberg im Jeschkengebirge (CZE) Austragungsort der ersten Europameisterschaften im Rennrodeln.

Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs musste wieder von vorne angefangen werden. So dauerte es bis ins Jahr 1950, bis wieder Europameisterschaften ausgetragen werden konnten.



Ab Anfang der 50er Jahre entwickelte sich der Rodelsport zunehmend zu einem populären Wintersportvergnügen und wurde auch auf internationaler Ebene immer mehr als eigenständige Wintersportart wahrgenommen.

Die ersten Weltmeisterschaften im Rennrodeln fanden schließlich 1955 in Oslo (NOR) statt. Zwei Jahre später wurde in Davos (CH) die „Fédération Internationale de Luge de Course“ (FIL) als eigenständige Rennrodel-Organisation gegründet.

Im Jahr 1959 beschloss das „Internationale Olympische Komitee“ (IOC) in München, den Rennrodelsport in ihr Programm aufzunehmen. Die ersten olympischen Rennrodel-Wettkämpfe fanden 1964 bei den IX. Olympischen Winterspielen in Innsbruck (AUT) statt.

ERSTE
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1955 IN OSLO

 

Die -----
Sport
art

 

 


Während der Fahrt liegt der Athlet in einer gestreckten aerodynamischen Haltung auf dem Rücken und lenkt den Schlitten durch Gewichtsverlagerungen und Beindruck am Schlittenaufbug.

Ein Rennschlitten besteht aus zwei Böcken, einer Sitzschale, zwei Kufen und zwei Laufschienen, die wiederum fest auf den Kufen montiert sind. Die Lenkbarkeit des Schlittens wird durch das Zusammenspiel von zwei wesentlichen Faktoren ermöglicht: Zum einen sind die Böcke durch eine flexible Gummilagerung mit den Kufen verbunden und zum anderen ist die Geometrie der Laufschienen so gestaltet, dass das Grundprinzip des Carving-Skis seine Wirkung zeigt. Zusammen mit der Verlagerung des Oberkörpers und der gezielten Bein-Druckausübung auf den Aufbug des Schlittens kann dieser gelenkt werden.

Das Sportgerät darf im Einsitzer nicht mehr als 25 kg wiegen, bei den Doppelsitzern liegt das Höchstgewicht bei 30 kg.


Der Rennrodelsport umfasst die Disziplinen Damen Einsitzer, Herren Einsitzer, Doppelsitzer und Teamstaffel. Zusätzlich wurden aktuell Wettkampfformate wie der Sprintwettbewerb getestet. Generell werden die Wettkämpfe der jeweiligen Disziplin an einem Tag in zwei Läufen ausgetragen.

Bei den Olympischen Winterspielen hingegen finden die Damen und Herren Einsitzer-Wettbewerbe an zwei Tagen in vier Läufen statt. Die Rennrodel-Doppelsitzer starten im gewohnten Rennablauf.

Der Athlet startet beim Rennrodeln im Sitzen und zieht sich vom Startbügel ab. Direkt nach dem Verlassen des Bügels beschleunigt er durch kräftige Paddelschläge mit den Händen auf dem Eis, um dadurch die Startgeschwindigkeit weiter zu erhöhen. Der Fahrer trägt dabei enge Handschuhe mit Spikes an den Fingerspitzen, die eine Maximallänge von 4 mm haben.

WAS DEN
SPORT
AUSMACHT


Aus aerodynamischen Gründen nehmen die Rennrodler während der Fahrt eine sehr flache Position auf dem Schlitten ein und versuchen, den Kopf möglichst im Windschatten des Körpers zu halten. Sie erreichen dabei Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h, wobei in den Kurven Fliehkräfte von mehr als dem fünffachen des eigenen Körpergewichts auf den Athleten einwirken.

Für Rennrodel-Cheftrainer Norbert Loch kommt es bei der Sportart vor allem auf das Gesamtpaket an:
„Die Athletik am Start, ein hohes Maß an Mut und Risikobereitschaft, das gewisse Feingefühl für die Fahrdynamik und die richtige Abstimmung des Schlittenmaterials auf die jeweils vorherrschenden Bahn- und Witterungsverhältnisse sind für den sportlichen Erfolg ausschlaggebend.“